Wir eröffnen unsere diesjährige Kinosaison mit zwei sehr sehenswerten Filmen des ukrainischen Regisseurs Sergei Loznitsa. Am Krieg in der Ukraine kommt man im Moment nicht vorbei. Er bestimmt die Nachrichten und unsere täglichen Gespräche. Wir alle kennen die Fakten. Aber wie denken und fühlen die Menschen, die Putins verbrecherischem Krieg ausgesetzt sind. Wovon träumen sie? Was haben sie erlebt? Sergei Loznitsa taucht ein in die ukrainische Seele. Er erzählt Geschichten von Menschen hinter den Nachrichtenbildern. Wir zeigen zwei absolut sehenswerte Filme des ukrainischen Regisseurs, die auch schon in Cannes für Aufmerksamkeit sorgten. Wir verzichten auf das Eintrittsgeld und sammeln Spenden, um die Not der Flüchtlinge ein bisschen zu lindern.

29.04. 2022 | 20:00 Uhr

DONBASS

Wer heute „Donbass“ aus dem Jahr 2018 anschaut, der kommt nicht umhin, ihn mit den aktuellen Kriegsbildern im Hinterkopf zu sehen. Der Film erzählt uns den Donbass als einen wahnsinnigen Ort, an dem alle verrückt geworden sind, manchmal traumatisiert, manchmal fanatisiert.

„Donbass“ eröffnete 2018 in Cannes die Sektion „Un Certain Regard“ und wurde von der internationalen Presse als Meisterwerk gefeiert. Sergei Loznitsa erhielt für seine medienkritische und hochpolitische Farce den Sektions-Preis für die Beste Regie.

30.04.2022 | 20:00 Uhr

IM NEBEL

Weißrussland, November 1942: Das Land ist von der Deutschen Wehrmacht besetzt. Nach einem Sabotageakt durch Partisanen werden einige Verdächtige festgenommen und gehängt. Doch Sushenja wird unerwartet wieder freigelassen. Schnell verbreitet sich das Gerücht, dass er ein Kollaborateur der Deutschen sei. Zwei Partisanen haben den Auftrag, den vermeintlichen Verräter zu erschießen.

Der Film ist eine nachdenklich stimmende Antithese zu den groß angelegten Schlachtenepen wie „Der Soldat James Ryan“. Er ist beklemmend, substantiell und im besten Wortsinne seriös, und deshalb absolut sehenswert.